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Wissenswertes zur Aromatherapie

Es existieren über 300 ätherische Öle, von denen manche entspannend wirken und Stress lindern; andere beleben oder heben die Stimmung. Die Aromaöle werden auf unterschiedliche Arten gewonnen: Je nach Pflanze werden Blätter, Blüten, Schale oder Holz verwendet. Die Aromatherapie ist Teil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und eine der ältesten Heilmethoden der Welt.

Klassen der ätherischen Ölen

Die ätherischen Öle sind in verschiedene Klassen eingeteilt, je nach Flüchtigkeitsgrad. Häufig ist der Flüchtigkeitsgrad auf der Flasche angegeben. So bleibt bei Ölen der untersten Klasse der Duft am längsten haften; bei Düften der obersten Klasse verflüchtigt sich der Duft am schnellsten. Eine gute Mischung enthält ein Öl von jeder Note. Dies soll Körper, Seele und Geist zu einer Einheit verbinden.

Basisnote

Dies ist die unterste Klasse, was nichts über die Wertigkeit aussagt. Beispiele für den Einsatz der Basisnote sind Nervosität, Unruhe, Unbeständigkeit und chronische Prozesse. Myrrhe, Weihrauch, Zedernholz, Sandelholz und zahlreiche andere Öle besitzen die Basisnote. Bei Düften der Basisnoten ist die Flüchtigkeit am geringsten, der Duft bleibt am längsten haften.

Herznote

Die Herznote ist die mittlere Klasse, die Verdauung und Stoffwechsel beeinflusst. Dazu gehören Öle wie Kardamom, Fenchel, Anis, Koriander, Pfefferminze und Basilikum.

Kopfnote

Die Kopfnote stellt die oberste Klasse dar. Ein Öl der Kopfnote wirkt und verdunstet am schnellsten. Die Kopfnote wird eingesetzt bei Lethargie, Melancholie, Teilnahmslosigkeit. Öle wie Rosmarin, Wachholder, Salbei und Lavendel fallen in diese Kategorie.


Anwendungsgebiete der Aromatherapie

Die Aromatherapie kann bei der Behandlung unterschiedlichster Beschwerden sinnvoll sein. Beispielsweise kann der Duft von Orangen stimmungsaufhellend wirken, die Inhalation mit Thymian bei Erkältungen helfen oder eine Duftlampe mit Lavendelöl entspannend und schlaffördernd wirken. Sogar eine Stärkung des Immunsystems kann mit bestimmten Essenzen erreicht werden. Im Folgenden werden einige Anwendungsmöglichkeiten erläutert.

Anwendung in der Duftlampe

Zwei bis zehn Tropfen eines ätherischen Öls werden in das Wasser der Duftlampe gegeben. Diese Menge reicht für Räume von bis zu dreissig Quadratmetern aus. Sind Kinder mit im Raum, sollten vorsichtshalber geringere Dosen verwendet werden. Die Aromalampe sollte nicht länger als zwei bis drei Stunden am Stück brennen. Bevor ein neuer Duft verwendet wird, sollte die Lampe jedes Mal gründlich gereinigt werden.


Anwendung ätherischer Öle zur Massage

Für die Anwendung in der Aromatherapie werden häufig ätherische Öle zur Massage genutzt. Nach einer ausführlichen Anamnese gilt es herauszufinden, welche Aromaöle für die betreffende Person gerade passend sind. Anschliessend werden die ausgewählten ätherischen Öle einem sogenannten Trägeröl zugesetzt, mit dem dann massiert wird. Beispiele für Trägeröle sind Mandelöl, Jojobaöl, Olivenöl, Kokosnussöl, Sonnenblumenöl und Sesamöl. Eine häufige Dosierung ist die Mischung von 50 Milliliter Pflanzenöl mit 20 Tropfen eines reinen ätherischen Öls. Auch eine neutrale Körperlotion können Sie mit einem Öl Ihrer Wahl mit diesem Mischverhältnis für Ihre ganz persönliche Aromatherapie nutzen.


Anwendung durch Umschläge

Ätherische Öle wirken sehr gut, wenn sie in Form von Umschlägen angewandt werden. Dafür gibt man die gewählten Öle zu kaltem oder warmem Wasser, vermischt beides miteinander und tränkt ein Tuch damit. Anschliessend wringt man es aus und wickelt es um die betreffenden Körperstellen oder legt es auf.


Ätherische Öle als Badezusatz

Da sich die Aromaöle äusserst schlecht mit Wasser vermischen lassen, wird für die Anwendung in der Badewanne mit einer Trägersubstanz gearbeitet. Die Aromaöle werden in Honig, Sahne, Butter oder Öl (zum Beispiel Mandelöl) eingerührt, vermischt und das Ganze wird dem Badewasser zugesetzt. Auch Meersalz eignet sich als Trägersubstanz. Es enthält viele Mineralstoffe, mit denen die Haut beim Baden versorgt wird. Meist genügt ein Tropfen Öl auf drei Esslöffel Meersalz für ein Vollbad. Auch eine Mischung von zwei Esslöffeln Honig, einem Schuss Milch oder Sahne und maximal sechs bis zehn Tropfen ätherischem Öl hat sich als Badezusatz bewährt. Die Badetemperatur sollte circa 38 Grad Celsius betragen; die empfohlene Badezeit beträgt etwa fünfzehn bis zwanzig Minuten.


Verwendung ätherischer Öle zur Inhalation

Eine Inhalation kann mit dem passenden ätherischen Öl unterstützt werden. Dies wird dem heissen Wasser zugegeben, verrührt und anschliessend inhaliert. Hier sind zwei bis drei Tropfen absolut ausreichend. Bei Kindern reicht ein Tropfen des ätherischen Öls.


Anwendung durch Gurgeln

Reine ätherische Öle können zum Gurgeln eingesetzt werden. Hier gilt: weniger ist mehr. Normalerweise genügen zwei bis drei Tropfen auf hundert Milliliter Wasser.


Die innerliche Einnahme eines ätherischen Öls gehört ausschliesslich in die Hand eines erfahrenen Therapeuten oder einer erfahrenen Therapeutin. Zum einen kann nicht jedes Öl oral verabreicht werden, zum anderen muss hier unbedingt auf die Reinheit geachtet werden. Auch die Menge des Öls, das eingenommen werden soll, darf auf keinen Fall eigenmächtig überschritten werden. Expertinnen und Experten warnen ausdrücklich vor einer Eigenmedikation.

Bei allen Anwendungen gilt: Weniger ist mehr. Ebenso ist es äusserst wichtig, auf die Reinheit des ätherischen Öls zu achten. Öle aus Billigherstellung können mehr Schaden anrichten, als dass sie helfen. Unwillkommene Reaktionen sind zum Beispiel Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen bis hin zur Anaphylaxie (schwere allergische Sofortreaktion, der sogenannte Anaphylaktische Schock).